Einleitung
Wir führen Anti-Rassismus-Trainings für Weiße und Empowerment-Trainings für so genannte People of Color durch.
Gesellschaftliche Notwendigkeit für Anti-Rassismus-Trainings
Wir halten diese Arbeit für äußerst notwendig, da Rassismus auch heute noch die Beziehungen zwischen Schwarz und Weiß prägt und er einer der unaufgearbeiteten Faktoren in unserer gesellschaftlichen Realität ist.
Bereits 1903 schrieb W.E.B. Du Bois in seinem Buch The Souls of Black Folk: "The problem of the twentieth century is the problem of the color-line." Diese Tatsache wird durchgehend tabuisiert oder bagatellisiert. Als Folge davon und einer mehrheitlich falschen gesellschaftlichen Einordnung des Rassismus erleben wir seit einigen Jahren mit, wie rassistische Ausschreitungen und rassistisches Denken eine immer größere Gefahr für den gesellschaftlichen Frieden werden. Allgemein herrscht eine große Unsicherheit, was Rassismus ist und wie ihm begegnet werden kann. Auch bei Menschen, die bereits ein Gefühl für ein gleichberechtigtes Miteinander entwickelt haben, setzt sich bei genauerer Betrachtung rassistisches Denken und Handeln mit seinen Vorurteilen, Herrschaftsansprüchen und verborgenen Bildern fort.
Ziel und Methodik der Trainings
Im Training wollen wir den weißen Teilnehmer*innen die Möglichkeit geben, über ihre (Vor-) Urteile und ihr Verhalten mehr zu erfahren und zu lernen, was ihr Beitrag sein kann, um in Zukunft ein gleichberechtigtes Zusammenleben zu ermöglichen.
Das Training ist kein Seminar. Es geht nicht um die Diskussion von Rassismustheorien. Es fragt vielmehr nach dem Ineinander von individuellem und gesellschaftlich strukturellem Rassismus. Aus diesem Grund wird auch eine positive Bereitschaft zur offenen Mitarbeit und eine durchgehende Teilnahme am Training vorausgesetzt. Im Training arbeiten wir mit unterschiedlichen Formen und Methoden: Plenum, Gruppenarbeit, Partner*innenarbeit, Video, Rollenspiel. Die Gestalt der Arbeitsphasen entwickelt sich im Laufe der Tagung. Dabei kommt es zu einem Wechsel von Information, Verarbeitungs- und Reflexionsphasen.
Nacharbeit
Da es sich bei dem Aufbau antirassistischer Strategien und einer antirassistischen Lebensweise um langfristige Prozesse handelt, die letztlich nur in Gemeinschaft mit anderen gegangen werden können, helfen wir bei Bedarf bei dem Aufbau von Gruppen mit, die sich danach regelmäßig treffen, und bieten auch Grundmaterialien, Begleitung und Folgetrainings an.